österreichischer Manager; ÖVP; Präsident der Vereinigung Österr. Industrieller 1960-1972; Generaldirektor der Vöslauer Kammgarnfabrik AG 1945-1971
* 18. August 1894 Guntramsdorf/Niederösterreich
† 2. Februar 1977 Wien
Wirken
Franz Joseph Mayer-Gunthof wurde am 18. Aug. 1894 als Sohn eines Textil-Industriellen in Guntramsdorf, Niederösterreich, geboren. Nach Absolvierung des Gymnasiums der Theresianischen Akademie in Wien schrieb er sich 1913 als Rechtsstudent an der Universität Wien ein. Noch vor Kriegsausbruch studierte er ein Semester an der Universität Oxford. Den Ersten Weltkrieg machte er als mehrfach ausgezeichneter Offizier mit; 1918 gelang ihm die Flucht aus sibirischer Gefangenschaft. 1919 promovierte er zum Dr. jur. Unmittelbar nach Kriegsende übernahm er das elterliche Unternehmen, eine Baumwollweberei in Mährisch-Trübau (gegr. 1815), die er bis zur Vertreibung im Jahre 1944 leitete.
Wegen Verdacht des Hochverrats verbrachte er mehrere Monate im KZ Mauthausen und war gegen Kriegsende im Wiener Polizeigefangenenhaus inhaftiert. In Mauthausen hatte er sich mit Figl und Hurdes angefreundet, deren neugegründeter ÖVP er schon im April 1945 beitrat.
Im Mai 1945 wurde M.-G. zum Öffentlichen Verwalter der Vöslauer Kammgarnfabrik AG bestellt; im Winter des gleichen Jahres wurde er Vorsitzender des Vorstandes und Generaldirektor des Unternehmens. Unter seiner Führung konnten die Werke in verhältnismäßig kurzer Zeit wieder den vollen Betrieb aufnehmen und wesentlich ausgebaut ...